Pfarrei St. Josef Marktredwitz

Die Pfarrei am Tor Hochfrankens

Unsere Kirchen

Pfarrkirche St. Josef

Die Pfarrkirche St. Josef wurde gebaut, da der Platz für die wachsende Zahl der Gläubigen in der ehemaligen katholischen Pfarrkirche St. Theresia (Theresienkirche) nicht mehr ausreichte.

Die Pläne stammten von Domvikar Georg Dengler aus Regensburg, Baumeister war Friedrich Mühlhöfer aus Marktredwitz. Bischof Ignazius von Senestry weihte die Kirche am 07. Oktober 1895. Ein Jahr später wurde der Pfarrhof erbaut, der im Jahre 1916 eine Erweiterung erfuhr.

Die Stadtpfarrkirche ist ein neugotischer Backsteinbau.

Der Hochaltar zeigt Bilder aus dem Leben des Kirchenpatrons, des Heiligen Josef: auf der rechten Seite Josef als Zimmermann und links der Tod des Heiligen.

Die Kreuzigungsgruppe wurde anlässlich einer Gemeindemission im Jahre 1937 errichtet. Neben dem gekreuzigten Erlöser sind Maria und Johannes dargestellt.

Die Fenster im Altarraum wurden von den Familien Hellberg und Maierhöfer gestiftet.

Auf der linken Seite sind die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus dargestellt, rechts die Heiligen Emmeram und Wolfgang, die beiden Patrone der Diözese Regensburg.

Weiterhin befinden sich folgende Figuren im Altarraum: Auf der linken Seite der Heilige Wendelin (um 1760) und der Erzengel Michael mit dem Flammenschwert und dem Schriftband „Wer ist wie Gott“ – die Übersetzung seines Namens (Frührokoko). Rechts befinden sich der Heilige Florian, der das brennende Haus löscht (Frührokoko) und der Heilige Christophorus, Christusträger und Patron aller, die unterwegs sind (spätes 17. Jahrhundert).

Auf der linken Seite des Hauptschiffes befindet sich eine spätgotische Marienstatue, die von einem ehemahligen Marienaltar stammt. Sie erinnert an die berühmte Leinberger-Madonna in der Martinskirche von Landshut. In der Nische ist die Taufkapelle mit einem Mosaik des Heiligen Sebastian – die Namen der Gefallenen der beiden Weltkriege sollen uns stille Mahnung zum Frieden sein.

Rechts ist eine Herz-Jesu-Statue vom ehemaligen Herz-Jesu-Altar. Aus dem Herzen Jesu Christi entspringen die Sakramente der Kirche, durch seine Liebe sind wir erlöst. Daher ist in der benachbarten Nische das Beichtzimmer untergebracht – Ort für das Sakrament der Versöhnung.

Im Kirchenschiff sind in frühbarocker Ausführung an den Säulen sechs Apostel angebracht. Auf der linken Seite die Apostel Petrus (Schlüssel), Thomas (Winkelmaß, Lanze) und Judas Thaddäus (Buch, Keule); rechts Paulus (Schwert), Bartholomäus (Buch, Messer) und Jakobus der Ältere (Pilgerstab, Muschel).

Das Abendmalbild sowie die Stationen des Kreuzwegs wurden von Gotthard Bauer gemalt. Über dem ehemaligen Seiteneingang links ist der Heilige Franz Xaver (mit Kreuz, um 1760) und der Heilige Wolfgang (Bischofsstab und Kirche, spätgotisch) angebracht.

An der Rückwand der Kirche befindet sich eine schlichte Bruder-Konrad-Gedenktafel, die vor der Renovierung 1976/77 noch ein kleiner Altar war. Links und rechts daneben im Stil des Rokoko die Eltern der Heiligen Maria: die Heilige Anna (Buch) und der Heilige Joachim (Stab, Taubenopfer).

Auf der Empore steht eine 3-manualige Mathis-Orgel aus der Schweiz mit einem eindrucksvollen Klangkörper.

Als Oase der Stille steht unsere Kirche allen offen, die Gebet, Besinnung und Erholung suchen.

Josefsstele auf dem Kirchplatz

Die Granitstele wurde von Bildhauer Günter Mauermann aus Weiden geschaffen. Der Künstler wollte die wesentlichen Taten des Heiligen Josef in einer Reihe von Einzelszenen darstellen, zusammengehalten von der Gestalt des Heiligen in der Mitte.

Der Heilige Josef stammte aus dem Geschlecht des Königs David. Auf der linken Seite ist sein Urahne, König David, als Psalmensänger mit der Harfe dargestellt. Öfter erhielt Josef im Traum Botschaften Gottes durch einen Engel, auf der Rückseite der Stele dargestellt. Die Vorderseite zeigt Josef mit der Säge, einem Zeichen seines Berufs als Zimmermann. Schützend steht er als der Mann der Tat und des Gehorsams über der Kindheit Jesu. Er behütet Maria bei der Geburt in Betlehem (unten), auf der Flucht nach Ägypten (Mitte) und er bringt Jesus zur Darstellung in den Tempel (oben, mit Zuhörern).

Die Stele wurde am 08. Oktober 1995 vom damaligen Bischof von Regensburg, H. H. Manfred Müller, gesegnet.

Theresienkirche

Im Jahr 1560, dreißig Jahre nach der Markgrafenschaft Bayreuth, war Marktredwitz protestantisch. Während des 30-jährigen Krieges bis hinein ins 18. Jahrhundert gab es kaum katholische Einwohner. Nachdem es immer wieder zu Grenzzwischenfällen kam begann man, eine kleine Garnison einzurichten. Die seelsorgerliche Betreuung der (zumeist) katholischen Soldaten oblag der böhmischen Landesherrin, Kaiserin Maria Theresia.

Um Gottesdienste abhalten zu können, sollte ursprünglich eine katholische Militärkapelle samt Pfarrhof errichtet werden; dafür wurden im Jahr 1755 zwei Häuser auf dem oberen Markt erworben. Nachdem es 1763 erneut zu Auseinandersetzungen kam, wurde eine ganze Kompanie, samt ihrer Familien, nach Redwitz verlegt. Daraufhin kam es zum Bau der ehemaligen katholischen Pfarrkirche St. Theresia (jetzt Theresienkirche) mit Grundsteinlegung im Jahr 1776. Die Weihe des Gotteshauses fand am 15. Oktober 1777 (Festtag der Kirchenpatronin Hl. Teresia von Avila) statt; 1785 wurde die Theresienkirche zur Pfarrkirche der Garnison und der katholischen Zivilbevölkerung erhoben.

Das Gebäude liegt schräg gegenüber dem Rathaus, an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen. Es ist mitsamt dem ehemaligen Priesterhaus eingebunden in die Häuserflucht.

Die Kirche ist im Stil des römischen Barocks gebaut. Der Name des Baumeisters ist nicht bekannt; die Quellen erwähnen nur, dass er aus Eger stammte.

Der Hochaltar stammt aus der Zeit der Kirchenerbauung und wurde im Stil des ausgehenden Rokoko geschaffen. Die Tabernakeltür ist geschmückt mit dem Bild des Pelikans, der seine Jungen mit dem eigenen Herzblut ernährt (Symbol für das Kreuzesopfer Christi). Weiter befinden sich am Hochalter die Skulpturen des Heiligen Petrus (Schlüssel), des Heiligen Paulus (Schwert), die Heilige Anna (Buch) und ein weiterer männlicher Heiliger, der vermutlich den Heiligen Josef darstellt.

Auf dem Altarblatt ist die Verzückung der Heiligen Teresa zu sehen (Gebetserfahrung, bei der die Heilige die Liebe Christi erfuhr).

Die Fresken in der Kirche wurden von A. Stadler geschaffen und stellen dar:

  • die Speisung der Fünftausend Mt 14,15-21 (häufig theologisch interpretiert als Zeichen für die Eucharistie),
  • die Himmelfahrt Mariens (oft Symbol als künstlerisches Thema der Gegenreformation),
  • die stillende Mutter verkörpert Caritas (Nächstenliebe),
  • Putten mit Füllhorn (Zeichen für den Überfluss),
  • sowie die Schlüsselübergabe an  Petrus Mt 16, 17-19 (römisch-katholische Tradition für das Binden und Lösen als Bild für den Primat des Papstes).

Zu Füßen von Christus ist die Signatur des Malers zu erkennen.

Die Kanzel wurde in der Tradition des Rokoko geschaffen. Sie besitzt einen Schalldeckel, auf welcher die Auferstehung dargestellt ist, zwei Putten, eine Tiara (Attribut des Heiligen Papstes Gregor), eine Posaune (willkürlich 1983 verändert, ursprünglich mit dem Stab des Heiligen Einsiedlers Hieronymus), ein Engel mit Bienenkorb (Heiliger Ambrosius), und das Flammende Herz (Hl. Augustinus). Diese Heiligen gelten als römische Kirchenväter und als „Säulen der Kirche“, Garanten der richtigen Lehre.

Sehenswert sind weiter: der Taufstein, der Kreuzweg (1779) mit 15 Stationen, die Madonna als Patrona Bavariae (18. Jahrhundert), Antonius von Padua, Christus am Kreuz, das Kastenschloss am Hauptportal mit doppelköpfigem Reichsadler (und Ornament „JO“ für Joseph und „M“ für Maria Theresia) aus dem Jahr 1777.

Die Kirche ist zweigeschossig. Weitere äußere Merkmale sind:

  • die Inschrift auf dem Portal:
    OPUS CURANTE SENATU CIVITATIS EGRAE A SAL. MDCCLXXVII
    (Ein Werk im Auftrag des Stadtrates von Eger im Jahre des Heils 1777)
  • eine weitere Inschrift am Verdachungsgesims:
    IOSEPHUS II ET MARIA THERESIA AUG. HANC AEDEM HONORIBUS DIVAE THERESIAE VIRGINIS PRO DIVINIS MILITIS STATIONARIO ADMINISTRANDIS EXTRUI IUSSERE
    (Kaiser Joseph II. und Kaiserin Maria Theresia haben angeordnet, dieses Bauwerk zu Ehren der Heiligen Jungfrau Theresia für den Gottesdienst der Garnision zu errichten)
  • die Statue der Ecclesia mit Tiara und Papstkreuz (der Kelch ist verwittert) in der Nische auf der Frontseite